Aufruf zur Industriebeteiligung an der Lehre
Die Open-Source-Forschungsgruppe, Teil der Forschungs- und Lehrallianz Praktische Softwaretechnik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, arbeitet anwendungsbezogen und industrienah. Insbesondere binden wir gern Industrieunternehmen in unsere Lehre ein, um Studierende soweit wie möglich und sinnvoll an die industrielle Realität heranzuführen. Die teilnehmenden Industriepartner im Gegenzug erhalten Zugang zu unseren Studierenden und können mit ihnen an interessanten Aufgaben aus der Praxis arbeiten. Diese Aufgaben dürfen gern nicht-trivial sein und stellen idealerweise eine konkrete und wichtige Frage dar, welche sich dem Unternehmen stellt.
Die folgenden Lehrveranstaltungen stehen aktuell für ein Industrieengagement zur Verfügung:
- The AMOS Project, unser Agile-Methoden-Projekt [AMOS]. Studierende arbeiten in Fünf-Personen-Teams, um konkrete Software zu entwickeln. Wir folgen einem Scrum und XP-Methoden-basierten Prozess. Industriepartner stellen Projektideen bereit, geben in periodischen Abständen Feedback ans Team und erhalten am Ende des Projekts ein nicht-exklusives Nutzungsrecht an der entwickelten Software. Diese kann dann in eigenen Produkten weiterverarbeitet werden.
- Softwarearchitektur, unsere Vorlesung mit Übungen zum Thema Softwarearchitektur [ARCH]. Studierende arbeiten in Teams, um als Übungsaufgaben Fragen der Softwarearchitektur zu beantworten. Industriepartner stellen konkrete Software resp. konkrete Softwarearchitekturen zur Verfügung, und unsere Studierenden bearbeiten Sie mit Werkzeugen, Metriken, Herz und Kopf. Am Ende steht eine Präsentation mit Ergebnissen und Verbesserungsvorschlägen.
- Produktmanagement, unser Seminar, bald Vorlesung + Übung, zum Thema Produktmanagement [PROD]. Studierende erlernen Konzepte und Methoden des Produktmanagements. In einem semesterlangen Projekt, abgearbeitet über die Übungen, erstellen Studierende ein MRD und ein PRD für eine von der Industrie bereitgestellte Produktidee. Diese Idee darf ruhig inkrementell an existierender Software orientiert sein. Am Ende erfährt das Unternehmen, was die Studierenden für Chancen sehen.
Unternehmen wie DATEV, Bosch, Audi und andere beteiligen sich bereits aktiv. In Zukunft hoffen wir noch, dieses Angebot um unsere Lehrveranstaltung zur Qualitätssicherung mittels Testen zu erweitern. In dieser Veranstaltung würden Studierende konkrete Industriesoftware mit den erlernten Test- und Qualitätssicherungsmethoden bearbeiten und über die Ergebnisse berichten.
Der Nutzen, den Industrieunternehmen aus einem solchen Engagement ziehen, läßt sich in vier Bereiche unterteilen:
- Outsourcing: Studierende leisten einen kleinen aber relevanten nicht-exklusiven Beitrag zu industriellen Produkten
- Recruiting: Industrieunternehmen lernen unsere Studierenden kennen und schätzen—vielleicht folgt ja mehr
- Open Innovation: Industrieunternehmen profitieren von der Kreativität und Ideenvielfalt unserer Studierenden
- Innovator’s Dilemma: Studierende führen Projekte aus, welche innerhalb des Industrieunternehmens nicht möglich sind
Wenn wir Sie (Industrieunternehmen wie Studierende) neugierig gemacht haben, zögern Sie bitte nicht, mit uns in Kontakt zu treten!